Das Projekt Berlin TXL startet als Experimentierfeld. Datenaustausch spielt für die Stadt der Zukunft eine große Rolle
Berlin TXL ist für Prof. Dr.-Ing. Ina Schieferdecker eine Riesenchance. „Meine Vorstellung ist, dass wir dort relativ offen Experimente aufsetzen können,“ sagt die Institutsleiterin von Fraunhofer FOKUS. Kern der Arbeit Schieferdeckers ist die digitale Vernetzung. In diesem Kontext geht es für sie in Tegel um offene urbane Plattformen mit einem Datenmarktplatz für urbane Echtzeit-Daten im Zentrum. „Es geht nicht darum, Leute mit Technik zu belästigen, sondern es geht darum, die Lebensqualität zu erhöhen.“ Konkret sind das erhebliche Verbesserungen im Bereich Mobilität oder Sicherheit, für die Informationen und Dienste digital vernetzt und bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden. Dazu gehören für Schieferdecker nicht nur der ÖPNV und der klassische Verkehrsfluss oder Staus im Individualverkehr. Auch das Wetter habe Einfluss, ebenso besondere Ereignisse wie Demos, Baustellen, Ferienzeiten oder Schulbeginn. Alle Aspekte müssten verarbeitet werden und dann in Angebote oder Hilfestellungen für die Bürger münden.
Ina Schieferdecker
Fraunhofer Fokus:
Fraunhofer Fokus:
„Das ist eine Riesenchance für offene Datenplattformen“
Und wie geht das? Schieferdecker: „Wir brauchen konkrete und flexible Feldexperimente.“ Die urbane Infrastruktur wird dazu digitalisiert. Das geschieht zum Beispiel über „intelligente“ Straßenlaternen, die in Zukunft nicht nur Licht liefern, sondern auch Lade-, Messstation und Hotspot in einem sind. Doch eine Smart City beinhaltet für sie noch ein ganz wesentliches Element: Eine „smarte Verwaltung“ mit digitalen Bürgerdiensten und Open Data-Portalen, die relevante Daten und Infos ohne weitere Kosten für Dritte zur Verfügung stellen. Datensicherheit ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Aber letztlich muss sich jeder beteiligen können, damit Mehrwertdienste Dritter entstehen und alle auch einen Nutzen davon haben.
Andreas Mühl
Fotos: Tegel Projekt GmbH, Fraunhofer FOKUS